Die Corona-Pandemie hat Gold noch einmal mehr in den Fokus als wertstabiles Investment gerückt und schon immer war es in allen Kulturen heiß begehrt. Ein Grund dafür sind die so außergewöhnlichen Materialeigenschaften von Gold. Neben seinem funkelnden Erscheinungsbild glänzt das Gold auch durch seine hohe Beständigkeit. Es ist nahezu oxidations- und korrosionsfrei und lässt sich infolgedessen vielseitig verwenden.
Der hohe Wert des Goldes lässt sich jedoch auch auf seine begrenzten Ressourcen zurückführen. Viele Experten gehen davon aus, dass die kommerziell förderbaren Goldreserven allmählich zu Ende gehen und Statistiken zur weltweiten Goldförderung scheinen dies zu bestätigen. Doch wie große sind die Goldreserven tatsächlich noch und wie ist das wertvolle Edelmetall eigentlich entstanden?
Sein Ursprung liegt wohl im All
Woher das Gold im Inneren der Erde ursprünglich stammt, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Eine auch von den Wissenschaftlern bevorzugte Theorie geht davon aus, dass Goldpartikel durch die Explosion einer Supernova auf die Erde gelangten.
Doch auch im Erdinneren hat Gold schon einen langen Weg hinter sich, bevor es überhaupt gefördert werden kann.
Eine Goldader entsteht
Ursprünglich befand sich alles Gold im Magma. Das flüssige Gestein zirkuliert mit hohen Temperaturen von 700 bis 1250 Grad Celsius unter den tektonischen Platten und findet nur durch steigenden Druck bei Vulkanausbrüchen seinen Weg an die Erdoberfläche.
Der hohe Druck und die hohen Temperaturen im Erdinneren sorgen jedoch dafür, der darin vorhandene Wasserdampf verdunstet und durch winzige Risse und Spalten in die kühleren oberen Gesteinsschichten gelangt und dort mit dem Grundwasser in Berührung kommt.
In dem Wasserdampf aus dem Magma sind Gold- und Silberatome gelöst, die sich in den abgekühlten Gesteinsschichten kristallisieren. Einige der so entstandenen Goldadern, also Gesteinsschichten, in denen sich kristallisierte Gold- und Silberatome abgelagert haben, kommen erst nach vielen Millionen Jahren durch die langsame Verschiebung der tektonischen Platten an die Oberfläche. Andere bleiben weiterhin im Gestein eingeschlossen.
Im Jahr 2020 wurden weltweit insgesamt rund 3200 Tonnen Gold gefördert. Die weitaus größte Menge Gold wird in den 10 größten Minen abgebaut. Auf kleinere und nicht so rentable Minen entfällt indes nur ein geringer Prozentsatz des geförderten Goldes.
Mit rund 115,8 Tonnen ist Nevada Gold Mine (USA) derzeit mit Abstand die ertragreichste Mine. So werden beispielsweise in der zweitplatzierten Muruntau Mine in Usbekistan nur circa 66 Tonnen und in der auf Platz drei der ertragreichsten Minen liegenden Olimpiada Mine in Russland nur 43,2 Tonnen Gold jährlich gefördert.
Ob auf lange Sicht jedoch die derzeit jährlich geförderte Goldmenge weiterhin so hoch sein wird, zweifeln viele Experten an. Die meisten der großen Minen sind schon seit vielen Jahren in Betrieb, sodass der Ertrag in Zukunft eher abnehmen wird. Experten schätzen, dass bereits heute rund 77 Prozent aller verfügbaren Ressourcen abgebaut wurden.