Trotz dringend notwendigem Klimaschutz weniger erneuerbare Energien bei der Stromerzeugung

Die Stromerzeugung durch Verbrennen fossiler Rohstoffe war nie so umstritten wie gerade jetzt. Klimaschützer fordern seit Jahren einen möglichst schnellen Kohleausstieg und laut Gesetz soll eben dieser Ausstieg in Deutschland bis spätestens 2038 geschafft sein.

Dennoch ist der Anteil an erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung im ersten Halbjahr 2021 gesunken und erneut wurde wieder mehr Kohle verbrannt.

Erneut Stromproduktion hauptsächlich durch Kohle

Es schien, als ob die jahrelangen Bemühungen von Klimaschützern endlich auch in der Politik Gehör gefunden haben, steht doch die Klimapolitik bei allen Parteien nicht zuletzt durch den Druck des fortschreitenden Klimawandels ganz oben in der Agenda.

Doch laut den Berechnungen des statistischen Bundesamtes wurde die Windkraft aufgrund widriger Wetterverhältnisse nun wieder von ihrem ersten Platz unter den Energieträgern für die Stromproduktion verdrängt und von den fossilen Energieträgern erneut überholt.

Laut der Wiesbadener Statistiker wurden im ersten Halbjahr 2021 rund 56 Prozent der gesamten erzeugten Strommenge in Deutschland aus konventionellen Energieträgern gewonnen. Zu den konventionellen Energieträgern gehören neben der Kernenergie die fossilen Rohstoffe Erdgas und Kohle.

Der Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Stromproduktion von insgesamt 258,9 Milliarden Kilowattstunden sank im ersten Halbjahr um 11,7 Prozent auf 44 Prozent der Gesamtmenge. Bei den konventionellen Energieträgern verzeichneten die Statistiker indes ein Plus von 20,9 Prozent.

Windstrom erreichte den niedrigsten Wert seit 3 Jahren

Insbesondere beim Windstrom kam es zu einem starken Einbruch. Insgesamt wurden 57,1 Milliarden Kilowattstunden Windstrom in das Netz eingespeist. Damit ist der Anteil des Windstroms im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel gesunken.

Als Grund gab das statistische Bundesamt das windarme Frühjahr 2021 an.

Stromproduktion durch Kohlekraftwerke stark erhöht

Insbesondere die umstrittenen Kohlekraftwerke füllten die so entstandene Lücke in der Stromproduktion. Sie lieferten insgesamt 70,2 Milliarden Kilowattstunden und steigerten ihre Stromproduktion damit fast um ein Drittel.

Doch auch der Anteil von Erdgas und Kernenergie mit 14,4 beziehungsweise 12,4 Prozent ist in Anbetracht der angestrebten Energiewende immer noch erschreckend hoch.

Klimaziele für Deutschland erreichbar?

Bedenkt man, dass bereits ein windarmes Frühjahr solche Auswirkungen auf die Stromproduktion hat, stellt sich die Frage, ob die gesetzlich verankerten Klimaziele für Deutschland überhaupt erreicht werden können.

Klimaschützer fordern schon lange einen schnellen Ausstieg aus der konventionellen Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen. Die Klimaziele der Bundesregierung dauern den Klimaschützern viel zu lang.

Demnach ist vorgesehen, dass bis 2040 der CO2 Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 88 Prozent gesenkt sein soll. Erst 2045 soll Klimaneutralität erreicht werden.

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