Indium – der lange Weg von der Kuriosität bis hin zum wichtigen Rohstoff

Indium ist eines der Metalle der seltenen Erden. Das seltene Metall wurde erst spät und eher zufällig entdeckt. Erstaunlicherweise dauerte es sehr lange, bis der kommerzielle Wert von Indium vollständig erkannt wurde.

Heute gehört Indium aufgrund seiner Eigenschaften zu den begehrtesten Rohstoffen in der Industrie und wird bei weitem nicht nur zur Halbleiter-Herstellung dringend benötigt.

Indium – ein Zufallsfund

Entdeckt wurde Indium erst im Jahr 1863 von den Chemikern Ferdinand Reich und Hieronymus Theodor Richter, die damals auf der Suche nach Thallium verschiedene Metalle spektroskopisch untersuchten. Doch statt der charakteristischen Emissionslinien von Thallium fanden sie eine blaue Spektrallinie, die keinem bis dahin bekannten Element zugeordnet werden konnte.

In Anlehnung an die hellblaue Farbe der Spektrallinie erhielt das neu gefundene Element den Namen Indium. Doch erst ein Jahr nach der Entdeckung gelang es Hieronymus Theodor Richter reines Indium zu isolieren.

Fast 70 Jahre nur eine Kuriosität

Der wahre Wert und Nutzen des neu entdeckten seltene Erden Metalls blieb für lange Zeit unerkannt. Stattdessen wurde das isolierte Metall fast 70 Jahre lang als echte Kuriosität gesehen. So wurde eine Indium-Probe sogar auf der Weltausstellung im Jahr 1867 in Paris gezeigt, ohne jedoch den wahren Nutzen und Wert des Metalls zu kennen.

Erst nachdem sich verschiedene Chemiker für Indium interessierten und insbesondere mit dessen Eigenschaften als härtendes Element zur Behandlung von Eisenmetalloberflächen experimentierten,  begann gegen Ende der 1920er Jahre der Indiumabbau in größerem Umfang.

Indium Vorkommen

Indium ist ein seltenes Metall. Sein Vorkommen in der Erdkruste entspricht in etwa dem von Quecksilber oder Silber. Hauptsächlich kommt Indium als Anteil in Zinksulfid und anderen Erzen vor, wobei die enthaltene Menge an Indium mit nur rund 100 ppm verschwindend gering ist.

Am häufigsten wird das seltene Metall als Nebenprodukt beim Zinkabbau gewonnen.

Experten schätzen die weltweit noch in der Erdkruste vorhandenen Reserven an Indium auf rund 16000 Tonnen. Davon können vermutlich jedoch nur circa 11000 Tonnen wirtschaftlich abgebaut werden.

Spuren des Metalls der seltenen Erden sind weltweit in der Erdkruste zu finden. Die größten Vorkommen gibt es jedoch in Kanada, China und Peru.

Die Verwendung von Indium

Anfänglich wurde Indium vor allem als Schutzlegierung von Metallen verwendet. Heutzutage wird das Metall der seltenen Erden hauptsächlich in der Elektronik-Industrie und der Kommunikationstechnik benötigt.

So spielt das Metall zum Beispiel bei der Herstellung von Mobiltelefonen, in der Halbleitertechnik, oder auch bei der Herstellung von Lasern, integrierten Schaltkreisen und Leichtdioden eine große Rolle.

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