Wird 2022 ein beispielloses Jahr für Uran-Investoren?

Nachdem der geplante Ausstieg aus der Atomenergie die Anlage in Uran über Jahre zu einer äußerst umstrittenen Investition machte, scheint sich mittlerweile die Vorhersage vieler Experten zu einem Superzyklus für den Rohstoff Uran zu bewahrheiten.

Die Akzeptanz von Kernenergie als eine saubere, CO2-freie und sichere Energiequelle hat in den vergangenen Monaten weltweit Auftrieb erhalten und spätestens seit der letzten UN-Klimakonferenz in Glasgow dürfte allgemein klar geworden sein, dass reine Wind- und Solarenergie nicht ausreichen werden, um unter Einhaltung alle Klimaziele die Energieversorgung aufrecht zu erhalten.

Auch wenn dies für Umweltschützer und Atomkraftgegner als ein absolutes No-Go erscheinen mag – ohne Kernkraft  und den damit verbundenen Brennstoff Uran wird die Energiewende, weg von kohlenstoffintensiven Energien und hin zu einer klima- und umweltfreundlichen Energieversorgung nicht ohne Kernenergie zu schaffen sein. Für Uran-Anleger eröffnen sich damit bislang ungeahnte Möglichkeiten, denn die Uranpreise werden in 2022 laut Prognose steil nach oben gehen.

Uran-Ausblick für das Jahr 2022

Der frisch veröffentlichte Uran-Ausblick für 2022 des Industrieberaters UxC geht von einem deutlichen Angebotsdefizit in diesem Jahr aus. So erwarten die Experten für das laufende Jahr eine Uranproduktion von rund 135 Millionen Pfund. Die Nachfrage wird sich indes auf rund 200 Millionen Pfund belaufen. Die Uranproduzenten werden also kaum so viel Uran wie benötigt produzieren können.

Dass diese Prognose durchaus stimmen könnte, machen allein die weltweit geplanten Projekte für neue Kernkraftwerke deutlich. So hat Polen seine Strategie vom Wandel von Kohle- auf Kernkraftwerke gerade erst bestätigt. Daneben stehen in vielen weiteren Staaten, beginnend bei den Niederlanden bis hin zu Kanada, Bauprojekte für neue Reaktoren auf der Agenda.

Der Uran-Aktienmarkt war in den vergangenen 10 Jahren kontinuierlich von sinkenden Kursen bestimmt. Daher richten die meisten Versorger ihre Preisanfragen möglichst direkt an die Uranproduzenten und meiden den Spotmarkt.

Angesichts der weltweit neu ans Netz gehenden Reaktoren, wird sich diese gängige Praxis jedoch nicht weiter aufrechterhalten lassen, sodass Käufe am Spotmarkt unvermeidlich sein werden und der Uranpreis weiter in Höhe getrieben wird.

Derzeit bewegt sich der Uranpreis um die 46 US-Dollar-Grenze. Für das laufende Jahr 2022 rechnen die Experten indes mit einem Anstieg auf Preise in dreistelliger Höhe.

Trotz Preisanstieg stabile Energiepreise

Steigt der Uranpreis noch im Laufe des Jahres in bislang ungeahnte Höhen, stehen Uranaktien und Anlegern aufregende und gewinnversprechende Zeiten bevor. Doch was ist mit den Energiekosten für die Verbraucher?

Anders als beim Öl oder beim Gas macht sich der Preisanstieg für Uran bei der Stromrechnung der Verbraucher kaum bemerkbar. Das liegt an dem geringen Anteil des Uranpreises an den Gesamtkosten, die ein Kernkraftwerk verursacht.

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