Coltan ist ein exotischer und äußerst wertvoller Rohstoff, für den sich nur wenige Anleger interessieren. Da eine direkte Anlage in das Metall nicht möglich ist, konzentrieren sich die Anlagemöglichkeiten vor allem auf Unternehmen, die das seltene Metall fördern und produzieren.
Wer sich für das wertvolle Metall interessiert, sollte jedoch auch die dahinterstehenden Problematiken bei Abbau und Handel kennen, denn ein Investment in einen exotischen Rohstoff ist immer mit hohen Risiken und Problematiken verbunden, bei denen ein genaues Abwägen sinnvoll ist.
Was ist Coltan?
Coltan ist für die Industrie aufgrund seiner besonderen Eigenschaften ein sehr wertvolles Metall. Zum einen hat Coltan mit rund 3000 Grad Celsius einen extrem hohen Schmelzpunkt, zum anderen ist es absolut unempfindlich gegen Laugen und Säuren.
Das Erz besteht aus unterschiedlichen Mineralien. Die wichtigsten sind dabei die Metalle Tantal und Niob. Vor allem Tantal ist für die Elektroindustrie von großer Wichtigkeit, denn es speichert elektrische Spannung besonders schnell und effektiv und ist daher für nahezu alle Elektrogeräte unverzichtbar. Als Bestandteil von Coltan wird es mit einem chemischen Verfahren von den anderen enthaltenen Metallen getrennt.
Einfache Gewinnung, aber problematische Abbaubedingungen
Die Gewinnung von Coltan ist verglichen mit vielen anderen Rohstoffen recht unkompliziert. Es kann mit Wasser aus dem Gestein herausgewaschen werden und anhand seines Gewichts identifiziert und anschließend vom restlichen Material getrennt werden. Problematisch sind allerdings die Bedingungen, unter denen Coltan abgebaut wird.
Die weltweit größten Coltan-Vorkommen sind in Australien, Brasilien und in der Demokratischen Republik Kongo zu finden. Da sowohl in Australien, als auch in Brasilien die Coltan-Vorkommen schon nahezu erschöpft sind, findet derzeit der Hauptabbau von Coltan in der Demokratische Republik Kongo statt.
Die eigentliche Gewinnung des wertvollen Rohstoffs ist gar nicht mal sehr kompliziert, denn das Coltan-Material lässt sich relativ einfach aus der Erde herauswaschen.
Problematisch sind aber die Abbaubedingungen des Rohstoffs. Die Förderung von Coltan findet überwiegend in der Demokratischen Republik Kongo statt. Dort wird Coltan in zahlreichen kleinen und auch großen Minen unter größtenteils menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut. Kinderarbeit ist an der Tagesordnung und die Menschen verdingen sich in den Minen als Tagelöhner für Löhne, von denen sie kaum überleben können.
Dazu leidet der Kongo schon seit vielen Jahren unter politischen Unruhen. Viele der Coltan-Minen werden von bewaffneten Rebellen kontrolliert, sodass die dort arbeitenden Menschen an jedem Tag der Gewalt der Rebellen ausgesetzt sind und keinerlei Sicherheit haben.
In Coltan investieren – dem Gewissen folgen
Wer in den wertvollen Rohstoff Coltan investieren möchte, kann dies nicht direkt in den physischen Rohstoff tun und wird stattdessen eine Anlage in Minen-Aktien tätigen.
Anleger sollten vor einer Anlage ihrem Gewissen folgen und genaue Informationen über die Produzenten und die von ihnen geführten Minen einholen.