Flüssiggas als Anlagetrend

Flüssiggas ist schon seit fast 20 Jahren immer wieder als Energierohstoff im Gespräch. Doch erst mit dem Trend hin zu erneuerbaren und klimafreundlicheren Energien rückt Flüssiggas mehr und mehr in den Fokus. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs hat die Diskussion um das Flüssiggas noch einmal kräftig zugenommen, sodass LNG-Aktien in Zukunft gute Renditen versprechen.

Bundeswirtschaftsminister Habeck kündigte an, dass in Norddeutschland mit Hochdruck zwei Terminals gebaut werden sollen, um die Abhängigkeit bei der Gasversorgung von Russland längerfristig zu reduzieren. Für Anleger bietet LNG damit völlig neue Chancen.

Was ist Flüssiggas?

Flüssiggas, auch als LNG (Liquefied Natural Gas) bezeichnet, ist nichts anderes als verflüssigtes Erdgas. Das Erdgas wird dazu in speziellen Anlagen auf minus 161 bis 164 Grad Celsius heruntergekühlt. Dadurch wird das Volumen ungefähr um das 600-fache reduziert.

Daher werden sowohl der Transport in Spezialschiffen, als auch die Lagerung des Gases enorm vereinfacht. Ob LNG tatsächlich klimafreundlicher als herkömmliches Erdgas ist, ist abschließend noch nicht ganz klar. Sicher ist jedoch, dass Flüssiggas ungiftig und erheblich schadstoffärmer als zum Beispiel Öl ist.

Durch die Volumenverringerung kann Flüssigkeit relativ einfach per Schiff transportiert werden und deshalb von anderen Ländern importiert werden. Hauptexportländer von Flüssiggas sind vor allem die USA, Kanada, Katar und Australien.

Auch Russland exportiert Flüssiggas. Doch die Diskussion um LNG und der Bau von dazu notwendigen Terminals ist vor allem durch die Abhängigkeit von Russland in der Gasversorgung erneut aufgeflammt und beschleunigt worden, sodass russische Flüssiggas nicht infrage kommt.

Kann das russische Erdgas durch LNG ersetzt werden?

Angesichts des Ukraine-Kriegs ist auch den deutschen Politikern schmerzlich bewusst geworden, dass das Land in Bezug auf die Energieversorgung viel zu abhängig von Russland ist. Zwei LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel sollen die Abhängigkeit vom russischen Gas nun so schnell wie möglich reduzieren.

Doch die jährliche Menge des aus Russland importierten Erdgases ist enorm. In 2020 waren es rund 56 Milliarden Kubikmeter. Das Terminal in Brunsbüttel soll aber nur eine Kapazität von rund 8 Milliarden Kubikmetern haben. Zwei Terminals werden also noch nicht einmal annähernd ausreichen, um die Importmenge aus Russland zu ersetzen.

Renditechancen für Anleger

Durch die nun vermutliche schnelle Umstellung auf Flüssiggas haben LNG-Aktien aktuell gute Renditechancen. Dazu sollten interessierte Anleger zum einen Energiekonzerne, die Flüssiggasterminals betreiben, aber auch Unternehmen, die sich auf den Bau von LNG-Terminals spezialisiert haben, im Auge behalten.

Bekannte Energieunternehmen für Flüssiggas sind zum Beispiel der US-amerikanische Erdgasversorger Clean Energy Fuels Corp. oder das ebenfalls in den Vereinigten Staaten ansässige Unternehmen Tellurian Inc.

Auf den Schiffstransport von Flüssiggas spezialisiert ist die norwegische Reederei Golar LNG Ltd. Das Terminal in Brunsbüttel soll gemeinsam von dem niederländischen Unternehmen Gasunie und RWE errichtet werden.

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