Graphit – weit mehr als ein Mineral zum Schreiben

Schon der Name des grau-schwarzen Minerals deutet darauf hin, dass das Interesse für Graphit sich ursprünglich nur auf seine Eigenschaften als Schreibmaterial beschränkte. Doch Graphit ist weitaus mehr. Als wichtiges Industriemineral wird Graphit in vielen Industrien benötigt und wird vor allem zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien immer wichtiger.

Geringe Dichte

Entdeckt wurde das Mineral im 18. Jahrhundert von dem deutschen Mineralogen Abraham Gottlob Werner. Vor allem die Eignung als Schreibmaterial fiel nach der Entdeckung von Graphit ins Auge. Das Mineral erhielt aufgrund dessen von der griechischen Bezeichnung graphein (schreiben) abgeleitet den Namen Graphit.

Graphit besteht genau wie Diamanten aus reinem Kohlenstoff. Doch während der Diamant über eine Mohshärte von 10 aufweist und damit das härteste Mineral überhaupt ist, verfügt Graphit lediglich über eine Dichte von 2,1 bis 2,3 Gramm pro Kubikzentimeter. Genau diese Eigenschaft macht Graphit in vielen Industrien zu einem unverzichtbaren und wichtigen Rohstoff.

Die weltweiten Graphitvorkommen

Graphitvorkommen gibt es auf allen Kontinenten. Darunter sind auch viele abbauwürdige Lagerstätten. Man vermutet, dass es weltweit noch Graphit-Reserven von rund 320 Millionen Tonnen gibt. Über die größte Rohstoffreserve verfügt mit rund 90 Millionen Tonnen die Türkei. Das entspricht etwa 36 Prozent der weltweiten Graphitreserven.

Auch Brasilien verfügt mit 72 Millionen Tonnen über große Graphit-Vorkommen. China ist zumindest derzeit das Land mit den drittgrößten Graphitreserven und verfügt damit nur über ein Fünftel des weltweiten Vorkommens. Dennoch wird der jährliche weltweite Graphit-Verbrauch zu mehr als 65 Prozent von China gedeckt. Weitere große Vorkommen befinden sich in Indien und Mozambik.

Verwendung von Graphit

Die wohl bekannteste Nutzung des grau-schwarzen Minerals ist seine Verwendung als Bleistiftmine. Doch Graphit ist darüber hinaus ein wichtiges Industriemineral, welches in vielen Branchen benötigt wird.

So wird Graphit unter anderem zur Herstellung von Schmiermitteln und Farben sowie in der Reaktortechnik gebraucht. Daneben spielt es eine wichtige Rolle in der Elektroindustrie sowie in der Stahlindustrie zur Herstellung von Schmelztiegeln und Gussformen. Unverzichtbar und immer wichtiger ist Graphit zudem vor allem zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien.

Graphit kann synthetisch hergestellt werden

Seit Ende des 19. Jahrhundert ist es technisch möglich, Graphit synthetisch herzustellen. Seitdem gewinnt das künstlich hergestellte Graphit vor allem im Maschinenbau zunehmend an Bedeutung. Es eignet sich genau wie das natürliche Mineral hervorragend als Zusatz in Schmiermitteln und verleiht diesen eine bessere Schmierfähigkeit.

Da sich das Mineral synthetisch herstellen lässt, wird Graphit, anders als viele andere Rohstoffe nicht recycelt.

Doch nicht alle Industrien können auf synthetisches Graphit zurückgreifen, sodass die Förderung des Minerals nach wie vor zur Deckung des Graphitbedarfs notwendig ist. Die Ressourcen sind bei Graphit jedoch bei Weitem nicht so knapp wie bei vielen anderen natürlichen Rohstoffen.

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