Kalifornien bald im „Lithium-Rausch“?

Während des kalifornischen Goldrauschs suchten unzählige Goldgräber ihr Glück in dem Bundesstaat im Süden der USA. Heute ist Kalifornien mit den Tech-Riesen aus Silicon Valley wegweisend für die Technologien der Zukunft.

Daneben gilt der amerikanische Bundesstaat dank seiner spektakulären Landschaft, zahlreicher Nationalparks und Natur in Hülle und Fülle als eines der weltweiten Traumziele für Touristen. Doch auch in Kalifornien ist die Natur nicht überall unberührt und malerisch.

Der Salton Sea ist aufgrund seines hohen Salzgehaltes und sonstiger Verschmutzung nicht nur für die Tierwelt nahezu verloren, sondern bringt auch für die umliegende Bevölkerung zunehmend Probleme mit sich.

Doch genau unter dem verschmutzten Wasser des Sees befindet sich ein riesiges Lithium-Vorkommen, welches in Zukunft in großem Stil abgebaut werden soll. Laut Experten könnte es rund 40 Prozent des aktuellen weltweiten Lithium-Verbrauchs decken.

Es ist also gut möglich, dass schon in wenigen Jahren nach dem Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts ein „Lithium-Rausch“ neue Arbeitsplätze und damit neuen Aufschwung nach Kalifornien bringt.

Neue Konkurrenz für die Hauptabbauländer

Experten schätzen, dass unter dem verschmutzten Wasser des Salton Sea ein riesiger Lithium-Schatz verborgen liegt.

Aktuell werden weltweit pro Jahr rund 300000 Tonnen Lithium gefördert. Dabei stammt das meiste Lithium aus Südamerika, gefolgt von Australien und China. Die Abhängigkeit der großen Industriestaaten von diesen Abbauländern ist also groß und dürfte in Zukunft noch größer werden, wenn keine Alternativen gefunden werden.

Allein in den USA soll bis zum 2030 jedes zweite Neufahrzeug elektrisch betrieben sein, ein riesiges Lithium-Vorkommen im eigenen Land ist also ideal. Allerdings müsste die Produktion des Lithiums am Salton Sea dafür in großem Stil erfolgen und das hat seine Tücken.

Wird Lithium bislang in Minen abgebaut, müsste das Lithium am Salton Sea im großen Stil mit Hilfe von Geothermie-Kraftwerken gewonnen werden. Schon heute wird dort heißes Solewasser mit elf Kraftwerken aus der Erde geholt. Mit dem so gewonnen Wasserdampf werden Turbinen betrieben. Das abgekühlte Wasser wird anschließend wieder zurückgepumpt.

Frühestens ab 2023 soll aus diesem Wasser Lithium extrahiert und entsprechend umgewandelt werden. Geplant ist eine jährliche Förderung von rund 90000 Tonnen.

General Motors will die heimischen Ressourcen nutzen

Die geplante Lithium-Produktion am Salton Sea stößt allgemein auf große Zustimmung. Der Salton Sea war einst ein gefragtes Touristenziel. Durch die zunehmende Verschmutzung ist die gesamte Infrastruktur rund um den See zerbrochen, viele Arbeitsplätze gingen verloren und das Ökosystem ist zerstört.

Kaliforniens Gouverneur und die Bevölkerung sind also am Lithium-Abbau stark interessiert und auch Proteste von Umweltorganisationen gibt es bislang kaum.

US-amerikanische Unternehmen wie General Motors erhoffen sich ebenfalls einen großen Nutzen und mehr Unabhängigkeit von dem Projekt. So will GM die heimischen Ressourcen unbedingt nutzen und hat sich deshalb mit einem Unternehmen namens Private Controlled Heat Resources zusammengetan. Ebenfalls in den Startlöchern steht Berkshire Hathaway sowie ein weiteres Unternehmen.

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