Nach der Ölpest in Peru – Ermittlungen gegen Repsol

Gut eineinhalb Wochen nach dem Ölunfall in Peru sind die Einsatzkräfte immer noch damit beschäftigt gegen die Ölpest anzukämpfen. Die kontaminierten Strände in der Nähe der peruanischen Hauptstadt Lima sind längst noch nicht vom Öl befreit. Zudem ist am Mittwoch bei den Aufräumarbeiten erneut Öl ins Meer gelangt.

Nun hat die peruanische Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen vier Manager des Ölkonzerns Repsol eingeleitet. Die Aktien des Unternehmens befinden sich schon länger auf einem Abwärtstrend. Dennoch schafften es die Repsol Papiere trotz des Unglücks kurzfristig ins Plus zu drehen.

In Spanien Marktführer

Der spanische Energiekonzern Repsol ist weltweit in der Förderung und Raffination von Rohöl und Erdgas tätig. Repsol Treibstoffe werden nicht nur an die Endverbraucher, sondern auch an Transportunternehmen und die Luftfahrtindustrie verkauft.

Dazu betreibt Repsol ein großes Netz von beinahe 7000 Verkaufs- und Tankstellen in Europa und in Lateinamerika. Davon befinden sich allein mehr als 3000 Verkaufsstellen in Spanien.

Im Jahr 2020 machte der Konzern weltweit einen Umsatz von rund 49,7 Milliarden Euro. Verglichen mit den weltweit größten Ölkonzernen wie Exxon Mobile, Royal Dutch Shell, Chevron, PetroChina oder Total und BP ist Repsol zwar ein vergleichsweise kleiner Ölkonzern, doch in Spanien ist das Unternehmen Markführer.

Umweltschäden und Beeinträchtigung der regionalen Fischerei

Die Raffinerien von Repsol befinden sich hauptsächlich in Spanien und Argentinien. Eine Raffinerie liegt jedoch auch in Peru, wo vor rund eineinhalb Wochen beim Entladen eines Tankers rund 6000 Barrel Öl ausgelaufen sind.

Durch den Unfall wurden 21 Strände kontaminiert und viele Tiere mit Öl verschmutzt. Das gesamte Ausmaß der Katastrophe war zunächst noch unklar, denn das Öl treibt auch auf das offene Meer hinaus und setzt sich dort am Meeresgrund ab.

Repsol gab als Unfallursache hohe Wellen an, die aufgrund der Eruption des Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha’apai auf Tonga entstanden seien.

Neben den Umweltschäden und den durch die Ölpest verendeten Tiere hat sich das Unglück auch auf die Fischer der Region bereits ausgewirkt, die mit hohen Einkommensbußen in der kommenden Sommersaison und darüber hinaus rechnen. Experten gehen davon aus, dass die Beseitigung der entstandenen Schäden in der Fischerei mindestens 3 Jahre dauern wird.

Vorwurf der Umweltverschmutzung

Während der Aufräumarbeiten kam es am vergangenen Mittwoch zu einem erneuten Leck in dem beschädigten Tanker, sodass erneut Öl austrat.

Nach diesem Vorfall forderte die vom Unglück betroffene Stadt Ventanilla den sofortigen Betriebsstopp für die ansässige Repsol Raffinerie und warf dem spanischen Unternehmen zudem das Herunterspielen der entstandenen Schäden sowie die Verschleppung der Aufräumarbeiten vor.

Die Staatsanwaltschaft hat nun die Ermittlungen aufgenommen und wirft dem Produktionsleiter der Raffinerie, der Umweltbeauftragten sowie zwei weiteren leitenden Angestellten von Repsol Umweltverschmutzung vor.

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