Palladium – Welche Zukunftschancen hat der kleine Bruder von Platin?

Das silberweiße Palladium wird als eines der sechs Elemente der Platinmetalle oftmals als der kleine Bruder von Platin bezeichnet. Das glänzende Edelmetall ist erst seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Doch das Interesse an Palladium wuchs erst ab dem Jahr 2010, nachdem drei Forscher die herausragenden Katalysator-Eigenschaften des Metalls entdeckten und dafür den Nobelpreis erhielten. Seitdem ist Palladium in verschiedenen Industriezweigen begehrt und zudem ein beliebtes Material zur Schmuckherstellung.

Wie bei allen Edelmetallen verursacht die wechselnde Nachfrage auch beim Palladium starke Kursschwankungen. Dennoch könnte eine Investition in Palladium für Anleger langfristig gute Chancen bieten. Doch welche Zukunftschancen hat das silbrig weiße Edelmetall tatsächlich?

Wie selten ist Palladium und wo kommt es vor?

Nachdem es lange still um das Element Palladium war, gilt es mittlerweile neben Gold, Silber sowie Platin als eines der vier wichtigen Anlagemetalle. Palladium kommt jedoch wesentlich häufiger vor als etwa Gold und Silber.

Hauptsächlich wird das glänzende Edelmetall in Australien und Russland gefördert. Doch auch in Nord- und Südamerika gibt es Palladiumvorkommen, deren Abbau rentabel ist.

Ähnlich wie Platin kommt Palladium meist nur in Verbindung mit anderen Metallen vor. Es wird daher in aller Regel als Nebenprodukt beim Abbau von Nickel, Silber, Kuper gewonnen. Seltener erfolgt die Palladium-Gewinnung beim Abbau von Gold- oder Platinerzen.

Da das Edelmetall als ein Nebenprodukt beim Abbau anderer Metalle gewonnen wird, ist die Gewinnung von Palladium relativ aufwendig.

Wofür wird Palladium verwendet?

Palladium weckte erst das allgemeine Interesse, nachdem seine hervorragenden Katalysator-Eigenschaften entdeckt wurden. Das Edelmetall verfügt über besondere Eigenschaften, die chemische Reaktionen beschleunigen können. Palladium eignet sich damit bestens als Beschichtung von Katalysatoren.

Entsprechend werden rund zwei Drittel der jährlichen Palladium-Fördermenge in der Autoindustrie benötigt. Daneben wird Palladium auch in der Medizin-Technik sowie bei der Herstellung verschiedener elektrischer Geräte verwendet. Mittlerweile ist Palladium auch in der Schmuckindustrie ein beliebtes Edelmetall.

Wie sind die Zukunftsaussichten von Palladium?

Die Zukunft des Edelmetalls hängt in erster Linie von den zukünftigen technischen Entwicklungen in der Automobilindustrie ab.

Aufgrund der immer weniger verwendeten Dieselmotoren bleibt abzuwarten, ob sich in der Autoindustrie Verfahren etablieren, in denen Palladium auch in Benzinmotoren verwendbar ist. Doch Verbrennungsmotoren sind schon heute mehr oder weniger ein Auslaufmodell in der Automobilbranche.

Bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen spielt das silbrig-weiße Palladium keine Rolle. Sollte die Herstellung von Wasserstoffautos zukünftig jedoch eine größere Rolle spielen, wären die Zukunftsaussichten für Palladium hervorragend, denn es eignet sich bestens als Speichermaterial für Wasserstoff.

Die Zukunftsaussichten von Palladium sind daher eng mit der zukünftigen Bedeutung von Wasserstoffautos verknüpft.

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