Industriemetalle gelten als einer der wichtigen Konjunkturindikatoren. Läuft die Konjunktur gut, steigt auch die Nachfrage nach Industriemetallen an. Das ist auch bei dem Industriemetall Nickel so.
Nickel ist daher auch für Anleger interessant. Das Industriemetall kann als Nickel-Futures an der London Metal Exchange (LME) oder an der Osaka Mercantile Exchange (OME) gehandelt werden. Darüber hinaus können Anleger auch über Derivate am Handel mit Nickel teilnehmen. Das kann zum Beispiel über CFDs, Zertifikaten oder Fonds erfolgen.
Wie bei allen Rohstoffen ist die Preisentwicklung bei Nickel sehr volatil, denn diese hängt nicht ausschließlich von der Konjunktur ab. Schwankungen in der Fördermenge und vor allem der Lagerbestand sind ebenso preisbestimmend. Nickel kann für Anleger ein wirklich interessantes Investment sein und für die notwendige Vielfalt im Depot sorgen.
Erst seit dem 18. Jahrhundert bekannt
Nickel ist ein gut formbares und silberweißes Schwermetall, welches heutzutage vor allem in der Stahlbranche unverzichtbar ist. Entdeckt wurde Nickel jedoch erst im 18. Jahrhundert. Zunächst wurde Nickel für einen nicht schmelzbaren Bestandteil des Kupfererzes gehalten. Erst als man die besonderen Eigenschaften des Metalls erkannte, wurde Nickel zu dem bedeutenden Rohstoff, der es heute ist.
Das Industriemetall ist extrem korrosionsbeständig und behält seine Festigkeit selbst bei extremen Temperaturen bei. Basierend auf diesen Eigenschaften wurde das Verfahren zur Veredelung von Stahl mit Nickel entwickelt.
Stahl mit der Bezeichnung „Stainless Steel“ ist bis heute so gefragt wie nie, denn durch die Veredelung mit Nickel entsteht ein besonders starker und widerstandsfähiger Stahl, der zudem sehr unempfindlich gegen Korrosion ist. Die Stahlveredelung ist immer noch der größte und wichtigste Bereich, in dem Nickel benötigt wird.
So werden rund 65 Prozent der abgebauten Nickelmenge zur Stahlveredelung gebraucht. Weitere 22 Prozent der Gesamtmenge werden für andere Nickel-Legierungen benötigt. Auch die Elektroindustrie kommt ohne Nickel, zum Beispiel zur Herstellung von Kathoden und Anoden, nicht aus. Auf die Elektroindustrie entfallen jedoch nur circa 8 Prozent der Abbaumenge. Die restlichen 5 Prozent finden andere Verwendungen.
Weltweiter Abbau
Nickelvorkommen gibt es weltweit auf allen Kontinenten. In Europa und Asien werden je 29 Prozent des Nickelbestandes produziert. In Amerika werden rund 23 Prozent produziert und in Australien circa 11 Prozent. Auf Afrika entfallen hingegen nur 4 Prozent der Gesamtmenge.
Die Hauptabbauländer des Industriemetalls sind Russland, Australien, Kanada und Indonesien. Die Nachfrage nach Nickel ist in allen Industrieländern recht hoch, wobei die größte Nachfrage aus China stammt.
Auch für Anleger gilt die Stahlbranche als Indikator für die aktuelle Nickelnachfrage. Steigt die weltweite Nachfrage nach Stahl, steigt automatisch auch die Nachfrage nach Nickel und Anleger können mit einem Preisanstieg rechnen.