Schon seit vielen Jahrtausenden wird Baumwolle in vielen Kulturen zur Herstellung von Kleidung benötigt. Die ältesten historischen Nachweise dafür stammen aus Indien, wo Baumwolle bereits 6000 v.Chr. zu den wichtigsten Rohstoffen gehörte. Ebenso hatte die Baumwolle auch im alten Ägypten und in den Hochkulturen Mittelamerikas bereits eine ganz besondere Bedeutung.
Auch heute noch gilt Baumwolle weltweit als die beliebteste Naturfaser. Marktanalysen zeigen, dass der Marktanteil unter den Naturfasern bei rund 75 Prozent liegt. Baumwolle ist also auch für Anleger interessant.
Vielseitige Verwendung
Nach wie vor wird Baumwolle hauptsächlich in der Textil- und Bekleidungsindustrie benötigt. Baumwollfasern sind in zahlreichen Stoffen wie zum Beispiel Denim, Cord, aber auch Samt oder Satin enthalten. Daneben wird Baumwolle aber auch zur Herstellung von Buchbindungen, Kaffeefiltern, Fischernetzen und vielen weiteren Produkten benötigt.
Baumwolle enthält den chemischen Stoff Gossypol. Dieser ist für Menschen und die meisten Tiere ungenießbar. Dennoch wird Baumwolle auch in der Tierfutterherstellung als Zusatzstoff im Futter für Wiederkäuer verwendet. Darüber hinaus wird das in den Samen enthaltene Öl zur Herstellung verschiedener Kosmetika wie etwa Seifen genutzt.
Baumwollanbau nicht ganz so einfach
Baumwolle benötigt eine hohe Bodenfeuchtigkeit bei einer hohen Lufttemperatur, viel Sonne und nur mäßige Niederschläge, um gut zu gedeihen. Heutzutage befinden sich die meisten Baumwollkulturen außerhalb der idealen Klimazonen. Daher gestaltet sich der Baumwollanbau recht intensiv. Die Pflanzen müssen künstlich bewässert werden und sind anfällig für Schädlinge.
In den 1990-er Jahren wurde daher die Bt-Baumwolle eingeführt. Das ist eine gentechnisch veränderte Baumwollsorte, die gegen bestimmte Schädlinge resistent ist.
Hauptproduktionsländer und Einflussfaktoren auf den Baumwollpreis
Die weltweit größten Baumwollproduktionsländer sind derzeit die USA und China. Insbesondere China hat in den vergangenen Jahren versucht große Baumwollreserven anzulegen. Genau wie bei allen anderen Rohstoffen sind die weltweiten Reserven genau wie die Nachfrage wesentliche Faktoren, die den Baumwollpreis mitbestimmen. Durch die allgemeine Zunahme des Wohlstands ist die Nachfrage nach Baumwolle in den vergangenen Jahren stetig gestiegen.
Doch auch der Klimawandel und mögliche Klimakatastrophen wirken sich natürlich auf die Preise des Naturstoffes aus. Daneben spielen auch die Öl-Preise eine große Rolle für den Baumwollpreis, denn die Öl-Preise wirken sich nicht nur auf die Transportkosten, sondern auch auf die Produktionskosten stark aus. Der gesamte Anbau- und Ernteprozess ist bei der Baumwolle vollständig mechanisiert, sodass die Kraftstoffpreise einen großen Einfluss haben.
Wie man in Baumwolle investieren kann
Anleger haben verschiedene Möglichkeiten in Baumwolle zu investieren. Baumwoll-Futures werden an der amerikanischen NYMEX gehandelt. Darüber kann in CFDs oder ETFs investiert werden.
Baumwolle bringt nicht nur Abwechslung ins Depot, sondern wird auch in Krisensituationen weiterhin eine stabile Wertentwicklung zeigen.