Nickel ist eines der wichtigsten Industriemetalle. Vor allem die Elektroautobauer sind auf den silbrig schimmernden Rohstoff angewiesen. Im Moment steigen die Nickelpreise stark und es herrscht ein wahres Chaos am Nickelmarkt. Doch wie und wo genau wird Nickel abgebaut und warum steigen die Nickelpreise so exorbitant?
Enorm wichtig für die E-Autohersteller
Nickel kommt in der Erdkruste vor und wird meist beim Abbau von Kupfer aus dem Erz gewonnen. Das silbrige Metall ist in weiten Teilen der Erde zu finden, doch muss es eine bestimmte Konzentration aufweisen, damit sich ein kommerzieller und rentabler Abbau lohnt.
Das Metall ist leicht formbar und wird hauptsächlich als Legierungsmetall benötigt. So macht Nickel etwa Stahl härter und korrosionsbeständiger. Dem entsprechend wird Nickel hauptsächlich in der Stahlindustrie benötigt. Für lange Zeit aber spielte Nickel in der Industrie eine eher untergeordnete Rolle.
Allerdings ist Nickel zur Herstellung von Batterien und dabei vor allem für Lithium-Ionen-Batterien unverzichtbar. Für moderne Technologie und insbesondere für die Hersteller von E-Autos ist das Industriemetall daher ungemein wichtig.
Dementsprechend hat in den letzten Jahren mit der Zunahme der E-Mobilität der Nickelpreis enorm zugelegt. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Nickel auch langfristig steigen wird.
Die größten Produzenten von Nickel
Weltweit wird die größte Menge an Nickel in Indonesien, den Philippinen und in Russland abgebaut. Der größte Förderer von Nickel ist das brasilianische Minenunternehmen Vale. Vale ist hauptsächlich in Südamerika und Kanada tätig und ist derzeit der größte Exporteur von Erzprodukten.
Ebenso zu den Weltmarktführern für Nickel gehören Norilsk Nickel aus Russland und der schweizerische Glencore-Konzern. Norilsk Nickel hat sich, wie schon der Name vermuten lässt, in erster Linie auf die Produktion von Nickel spezialisiert. Doch auch Palladium, Kupfer und Platin gehören zum Portfolio des russischen Konzerns.
Der in der Schweiz ansässige Glencore Konzern ist einer der weltweit größten Rohstoffproduzenten und produziert und vermarktet insgesamt mehr als 60 verschiedene Rohstoffe, darunter auch Nickel.
Der Ukraine-Krieg sorgt für Chaos auf dem Nickelmarkt
Russland ist eines der wichtigsten Förderländer von vielerlei Rohstoffen. Auch bei der Nickelproduktion spielt das Land eine große Rolle. Allein in 2021 wurden in Russland circa 250000 Tonnen Nickel produziert – der Krieg in der Ukraine beeinflusst also auch den Nickelpreis derzeit enorm. Anfang März stiegen die Preise für Nickel innerhalb von nur zwei Tagen um rund 250 Prozent.
Analysten gehen davon aus, dass der Nickelpreis nach dem Ende des Ukraine-Kriegs wieder sinken wird. Doch wird er aufgrund der hohen und stetig steigenden Nachfrage auch dann längerfristig hoch bleiben.