Der November war geprägt durch eine sehr unterschiedliche Preisentwicklung bei den Industriemetallen. So brach etwa der Preis für Eisenerz regelrecht ein, während bei anderen Metallen die Preise durchaus zulegten.
Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) lag der Industriemetallpreisindex IMP im Monat November bei 492,3 Punkten. Er lag damit um 2,3 Prozent niedriger als noch im Oktober – und das trotz der ständig neuen Warnungen vor der Inflation.
Schon seit einigen Monaten scheint der Industriemetallpreisindex zu stagnieren. Das mag die Frage aufwerfen, wie sich dies trotz der allgemeinen Inflationssorgen und vor allem trotz den sich anbahnenden Engpässen bei vielen Industriemetallen erklären lässt.
Eisenerz sorgt für den Rückgang des IMP
Der Rückgang des Industriemetallpreisindex IMP im Monat November lässt sich vor allem auf den Preissturz beim Eisenerz zurückführen. Bereits im Oktober begann der Preisrückgang für Eisenerz. Dieser setzte sich auch im November kräftig fort und ist ursächlich für den Rückgang des IMP verantwortlich.
Noch Ende Juli hatte der Eisenerzmarkt ein neues Hoch erreicht, doch seitdem begann eine Talfahrt, die bis jetzt anhält. Seit Juli hat der Eisenerzpreis bereits mehr als 50 Prozent eingebüßt.
Grund für den Preisrückgang beim Eisenerz ist die verminderte Nachfrage aus China. China stellt mehr als die Hälfte des Stahls weltweit her. Doch das Land will die Rohstahlproduktion nicht mehr wie zuvor kontinuierlich erhöhen. Stattdessen soll die Stahlproduktion in China gedrosselt werden und in diesem Jahr die Produktionshöhe von 2020 nicht überschreiten. Hauptgrund für die Drosselung der Stahlproduktion ist die Energiekrise im Land der Mitte.
Rechnet man Eisenerz aus dem IMP heraus, wäre der Industriemetallpreis im Monat November nicht rückläufig, sondern sogar um 1 Prozent im Vergleich zum Vormonat Oktober angestiegen.
Andere Metalle legen zu
Experten sind sich sicher, dass der Druck auf den Stahlpreis solange anhalten wird, bis China seine Stahlproduktion wieder erhöht. Der niedrige Preis für Eisenerz wird daher vermutlich auch noch im ersten Quartal 2022 anhalten.
Andere Metalle wie etwa Kupfer und Zink konnten indes leicht zulegen. Hier deuten sich am Markt Engpässe an, sodass dort durchaus Potenzial für weitere Preissteigerungen gegeben ist.
Die Euroschwäche könnte zur Belastung für den IMX werden
Nach Ansicht des IW Geschäftsführers Hubertus Bardt könnte die Euroschwäche noch zu einer Belastung für den IMX werden. Metalle werden grundsätzlich in US-Dollar gehandelt.
Ein schwacher Euro führt daher zu höheren Preisen für deutsche Unternehmen. Die geldpolitische Richtung der Zentralbanken könnte daher in Zukunft eine große Rolle für die Preisentwicklung von Industriemetallen spielen.
Aktuell hat es den Anschein, dass die US-Notenbank FED schneller aus der lockeren Geldpolitik aussteigen will die EZB.